Die Rasse

Steckbrief 'Rhodesian Ridgeback'

Diese außergewöhnliche Hunderasse stammt aus dem südlichen Afrika. Ihr Rassestandard wurde 1922 auf einem Züchtertreffen in Bulawayo im Süden Rhodesiens (heute Zimbabwe) aufgestellt, nachdem der Großwildjäger Cornelius van Rooyen, der von den Eigenschaften dieses Hundes begeistert war, ihn bekannt gemacht hatte.


Ursprungsland   Südafrika
teilweise auch Zimbabwe und Namibia 
Zuchtplanorientierte Entstehungszeit   20. Jahrhundert mit Erstellung des Rassestandards 
Erste Verwendung   Jagdhund für Großwildjagd 
Heutige Verwendung   Familien-, Schutz- und Jagdhund 
Synonym   Afrikanischer Löwenhund 
Vorherrschendes Erscheinungsbild   Kraftvoller, muskulöser Wuchstyp mit ausgewogener Harmonie; elegante, schnelle Beweglichkeit; gesunde Konstitution 
Wesen   Erhaben, zurückhaltend, vertrauensvoll, intelligent, fehlende Aggressionsneigung 
Lebenserwartung   10 - 13 Jahre 
Erwünschte Widerristhöhe   63-69 cm (Rüde)  61-66 cm (Hündin) 
Erwünschtes Körpergewicht   36-39 kg (Rüde)  32-35 kg (Hündin) 
Haarkleid   Kurz, dicht, glatt und glänzend 
Pigmentierung   Hellweizen- bis rotweizenfarbene Körperhaare, schwarze Stichelhaare am Kopf, dunkle Haut, kleine weiße Abzeichen an Brust sowie Zehen sind zulässig, Nasenschwamm schwarz oder braun - entsprechend Augenfarbe dunkel oder bernsteinfarben 
Zuchtausschließende Merkmale   Fehlender oder fehlerhafter Ridge, weniger oder mehr als zwei gleichförmige Kronen, Vorhandensein eines Dermoid-Sinus, nicht korrektes Scherengebiß, fehlende Fangzähne, Knickrute, positiver HD- und OCD-Befund 
Weitere Zuchtkriterien
 
FCI-ZUCHTSTANDARD Nr. 146 v. 10.12.1996 ZUCHTORDNUNG der VDH-Zuchtvereine 



Die Historie der Rasse 'Rhodesian Ridgeback'

Holländische, deutsche und hugenottische Emigranten kamen im 16. und 17. Jahrhundert nach Südafrika. Sie brachten verschiedene Hunderassen, z.B. Spaniels, Bulldogs, Terrier, Dt. Doggen oder Schweißhunde mit. Die dort ansässigen Hottentotten waren ein Stamm, der tausend Jahre zuvor von Nord- nach Südafrika gewandert war und einen schmalwüchsigen, mittelrahmigen Hundetyp mitgebracht hatte, der auf seinem Rücken einen charakteristischen Haarstreifen, den 'Ridge' aufwies, der durch das entgegengesetzt wachsende Haar gebildet wurde. Die im Zuge der Kolonialisierung aus Europa in das südliche Afrika eingeführten Hunde verschiedenster Rassenzugehörigkeit wurden zielbewusst auch mit den vorhandenen lokalen Hunden, die einen 'Ridge' trugen, gekreuzt. Die an den Einkreuzungen beteiligten Rassen sind nicht exakt bekannt. Durch systematische Zuchtauslese und die Erstellung eines auf der Dalmantiner-Zucht fußenden Rassestandards (1922) entstand aus der Mischpopulation der Rhodesian Ridgeback als eigenständige Jagdhunderasse, die durch großen Mut, kräftigen Körperbau, hervorragenden Spürsinn sowie durch zuverlässige Fährtenfestigkeit gekennzeichnet war. Bei der Zuchtauswahl nach formalen Merkmalen wurde besonderes Gewicht auf ein kurzes, glattes Fell gelegt, um das Einschleppen von Zecken und anderen Parasiten sowie das Anhaften von Unkrautsamen (z.B. Kletten) zu mindern. Das Hauptrassenmerkmal ist aber nach wie vor der möglichst langgewachsene, sich nach hinten verjüngende Rückenkamm geblieben, wobei die Pigmentierung des Felles von nahezu hell-weizenfarben bis mahagoni-rot variieren kann.

Der Rhodesian Ridgeback wird heute vorwiegend in Europa, Nordamerika sowie Australien gezüchtet. Die treuen und anhänglichen Ridgebacks werden vorzugsweise als zuverlässige, angepasste Familienhunde, darüber hinaus als gelehrige Gebrauchshunde, wie Jagd-, Begleit- und Schutzhunde gehalten. Es sind Hunde voller Kraft mit ausgeprägter Eleganz und Schnelligkeit. Sie gelten als lernfreudige Tiere, die allerdings bei zu häufiger Wiederholung der Erziehungsübungen deutlich zum Ausdruck bringen, dass sie kein Hund der Unterordnung sind. In ausgewogener und vertrauensvoller Atmosphäre jedoch kann man ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten voll ausbilden und sie somit zum persönlichen Freund des Menschen machen. Auf Grund des Fehlens eines Aggressionspotentials ist der Ridgeback ein überlegener, nur selten bellender Hund, der sich am liebsten bei seinem 'Rudel' aufhält. Dabei liebt er einen warmen Liegeplatz mit Sonneneinstrahlung am Tag und möglichst abends am Kamin. Er ist geduldig mit Kindern und kann sie auch entsprechend bewachen auf Grund seines natürlichen Schutzinstinkts. Andererseits braucht der 'Ridgi' in seinem Rudel eine strikte soziale Ordnung. Ein Erwachsener ist der Rudelführer, das Kind in gleicher Rangordnungsstufe stets der Freund. So erhält der Hund Stabilität und Selbstbewusstsein, Eigenschaften, die beim Ridgeback schon im Welpenalter durch konsequente Erziehung trainiert und bewahrt werden müssen. Sie sind Voraussetzung für ein verlässliches Verhaltensmuster im späteren Leben. Darüber hinaus ist für eine psychische und physiologische Entwicklung einer gesunden Konstitution des Hundes die Erfüllung seiner naturgegebenen Bewegungsansprüche von großer Bedeutung. Der Ridgeback ist trotz seines ruhigen Verhaltens ein ausdauernder, schneller Laufhund, der trotz einer hohen Reizschwelle bei vermeintlicher Gefahr oder bei Witterung von Fremdgerüchen schnell in Bewegung gerät! Die Verantwortung für das Wohlbefinden dieses Hundes (und nicht zuletzt auch seines Halters) erfordert daher die Gewährleistung von täglichen Bewegungs- bzw. Laufmöglichkeiten.




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